Bereits der 10-jährige Lothar Zeuner war sich sicher, dass es die Medizin werden sollte und er verfolgte dieses Ziel mit großer Konsequenz. Nach seinem Abitur im Jahr 1960 absolvierte er am Kreiskrankenhaus in Arnstadt ein Krankenpflegepraktikum. Anschließend zog es ihn zum Studium an die Humboldt-Universität nach Berlin, wo er das vorklinische Seminar absolvierte. Für die klinische Ausbildung ging der angehende Mediziner nach Erfurt. Seine Approbation erhielt Lothar Zeuner 1967, die er zwei Jahre später mit einem Doktortitel ergänzte.
Seit 1972 arbeitete er als Facharzt für Anästhesiologie, wurde 1974 Oberarzt und drei Jahre später Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivtherapie am Arnstädter Kreiskrankenhaus. Lothar Zeuner etablierte die erste Intensivtherapie in einem Kreiskrankenhaus und baute im Kreis Arnstadt das System der Schnellen Medizinischen Hilfe mit auf. Während seiner gesamten Laufbahn widmete er sich der Linderung von Schmerzen. Nicht nur, dass er sich auf diesem Gebiet ständig weiterbildete, er führte zu DDR-Zeiten eine Studie durch, bei der ein auf die Patienten individuell abgestimmtes Morphinpulver entwickelt wurde. Dafür erhielt er die Hufeland-Medaille in Gold. Er blieb dem Krankenhaus auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand erhalten, unterstütze beim Aufbau der Palliativstation in Ilmenau und war Gründungsmitglied des Vereins zur Förderung der Palliativmedizin im Ilm-Kreis e. V. Mehr als zehn Jahre war er dessen Vorsitzender und trug auf diese Weise weiter zum Wohlbefinden von schwerkranken Menschen bei. „Lothar Zeuner war ein leidenschaftlicher Arzt, der seine ganze Energie für das Wohl des Patienten eingesetzt hat“, würdigt Matthias Keschke, Vorsitzender des Palliativvereins das Lebenswerk. „Er sagte immer: Ich bin ein Mitstreiter für die Verbreitung des Palliativgedankens im Ilm-Kreis. Diese Lücke wird nicht zu schließen sein.“ Der Lebenskreis von Dr. med. Lothar Zeuner schloss sich am 25. Oktober 2023.